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Würdigung von Grossrat Adrian Meier

Anlässlich der Gesamterneuerungswahlen 2016 wurde Grossrat und Fraktionskollege Adrian Meier abgewählt.

Lieber Adi,

ich kann mich noch gut an den 21. Oktober 2012 erinnern: Gespannt erwarteten wir beide im Foyer des Grossratsgebäudes die letzten eintreffenden Resultate zu den Grossratswahlen. Wir wussten, dass du im Bezirk Kulm hinter Renate Gautschy sensationell das zweitbeste Resultat erzielt hattest. Nun kam es darauf an, ob die FDP im Bezirk Kulm einen zweiten Sitz erhielt. Als auf der Anzeigetafel hinter deinem Namen ein „Ja“ für „gewählt“ erschien, hast du einen riesen Satz genommen, bist Bettina Ochsner auf die Füsse getreten und hast mich vor lauter Freude umarmt. Wir haben zusammen gejubelt, ich habe mich so sehr gefreut, dass du gewählt wurdest – mit 22 Jahren der jüngste Grossrat. Ein paar Freudentränen konnte ich da nicht zurückhalten.

Am 30. April 2013 bist du dann im Grossen Rat in Pflicht genommen worden. Schnell hast du dich aktiv in der Fraktion eingebracht, hast deine Meinung kundgetan und bist deinen konsequent liberalen, bürgerlichen Kurs gegangen. Und als Küken der Fraktion hast du einen ganz wichtigen Job für die Moral der Truppe gefasst: Das jeweilige Mittagessen organisieren.

Als Mitglied der Einbürgerungskommission hast du uns jeweils kompetent und sachlich durch die Einbürgerungsgeschäfte geführt. Dein erster parlamentarische Erfolg war die Änderung der Informationspolitik der Kantonspolizei Aargau bei Drogenschnelltests. Du hast immer das Gespür dafür gehabt, was die Menschen beschäftigt und hast dich entsprechend eingesetzt.

Du hast deine politische Vielseitigkeit bewiesen und dein berufliches Wissen als Versicherungsfachmann in den Diskussionen um die Aargauische Pensionskasse eingebracht. Und hast dich dabei nicht durch eine unqualifizierte Äusserung eines Ratsmitglieds, das dich als Schulbuben abqualifiziert hatte, beirren lassen. Du bist einfach deinen Weg weitergegangen.

Im Herbst 2015 hast du dann als Nachfolger von Andrea Moll in die Kommission für allgemeine Verwaltung (AVW) gewechselt und da Matthias Jauslin kurz darauf in den Nationalrat gewählt wurde, wurdest du im Dezember 2015 plötzlich Präsident dieser wichtigen Kommission. In diesem Jahr durfte ich als Stellvertreterin an zwei Sitzungen der Kommission AVW teilnehmen. Ich war schlichtweg begeistert wie souverän, ruhig und sachlich du den Vorsitz ausgeübt hast. Was für ein unglaubliches politisches Talent in dir steckt, wusste ich schon seit 2009 als wir uns bei den jungfreisinnigen aarau-lenzburg kennenlernten, aber dass du eine Grossratskommission auf Anhieb so souverän führst, da kann ich wirklich nur meinen Hut ziehen.

Und da ist auch noch dein Amt als Captain des FC Grossrats. Mit Leidenschaft und grossem Sportsgeist hast du dich dafür eingesetzt, dass der Aargau auch auf dem Fussballplatz eine gute Figur abgibt. Dabei hast du wichtige Kontakte über die Fraktionsgrenzen hinaus knüpfen können, schade, kannst du diese nun im Ratsbetrieb nicht nutzen.

Am vergangenen 23. Oktober musstest du leider die bittere Seite der Politik kennenlernen. Wieder waren wir zusammen im Grossratsgebäude und warteten gespannt auf die Endresultate. Du wusstest, dass es knapp wird mit dem zweiten Sitz im Bezirk Kulm. Und trotzdem waren wir, als bei dir das „Nein“ für „nicht gewählt“ hinter dem Namen auftauchte, geschockt. Wieder haben wir uns umarmt, dieses Mal aber zum Trost und wieder habe ich ein paar Tränchen vergiessen müssen – nur aus einem anderen Grund als vor vier Jahren. Trotz Wählerverlust der FDP im Bezirk Kulm hast du deine persönlichen Stimmen gegenüber 2012 um deren 600 erhöht. Dein fantastisches persönliches Wahlresultat zeigt, dass die Wählerinnen und Wähler deine hervorragende politische Arbeit anerkennt haben. Darauf kannst du stolz sein und es zeigt, dass du deine Nicht-Wiederwahl einfach nicht verdient hast!

Lieber Adi, nicht nur ich, sondern die gesamte Fraktion wird dich extrem vermissen. Deine ehrliche, frische Art, deine politische Einstellung und Unabhängigkeit, deinen Drive, vor allem aber dein unglaubliches politisches Talent wird uns fehlen. Ich bin mir aber ganz sicher, dass das nicht das Ende deiner politischen Karriere ist, sondern nur ein Zwischenhalt. Du wirst zurückkommen, stärker als bisher – auf ein Wiedersehen im Grossen Rat freue ich mich jetzt schon! In der Zwischenzeit, lieber Adrian, wünsche ich dir alles Gute, Kopf hoch, bleibe dran, aber geniesse nun auch die viel freie Zeit, geniesse das Leben!

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