Staatskunde-Initiative der Jungfreisinnigen zurückgezogen
Das Komitee der aargauischen „Staatskunde-Initiative“ hat heute ihre Initiative offiziell zurückgezogen. Mit dem Beschluss des Regierungsrats, dass politische Bildung mit dem neuen Aargauer Lehrplan ein eigenständiges Fach im letzten Schuljahr wird, ist die Forderung der „Staatskunde-Initiative“ erfüllt. Die Jungfreisinnigen haben damit ihr Ziel erreicht und sehen keinen Anlass mehr, die Staatskunde-Initiative aufrecht zu erhalten.
Am 8. Januar 2010 haben die Jungfreisinnigen Aargau die Aargauische Volksinitiative für die Einführung von obligatorischem Staatskunde-Unterricht – die sogenannte „Staatskunde-Initiative“ – mit 3422 gültigen Unterschriften eingereicht. In der Folge wurde die Initiative im Hinblick auf die Einführung des Lehrplans 21 sistiert, um abzuwarten, was der neue Lehrplan bezüglich politischer Bildung beinhalten soll und wie der Regierungsrat die Vorgaben umsetzt.
Am 3. Juli 2018 hat der Regierungsrat den neuen Aargauischen Lehrplan vorgestellt. Ab dem Schuljahr 2020/21 wird nun im letzten Schuljahr 1 Wochenlektion politische Bildung unterrichtet. Damit ist der Kanton Aargau der einzige deutschsprachige Kanton, der die politische Bildung fest im Lehrplan verankert und zu einem eigenständigen Fach erklärt.
Die Forderung der „Staatskunde-Initiative“ ist damit erfüllt. Jeanine Glarner, Grossrätin: „Es macht mich glücklich und stolz, dass sich der lange Kampf für politische Bildung an den Aargauer Schulen gelohnt hat.“ Der jahrelange politische Einsatz, viel Geduld und Handbieten für eine praktikable Lösung haben sich ausbezahlt. Die Jungfreisinnigen Aargau sind stolz auf ihre Leistung und darauf, dass es ihre Initiative ist, die der politischen Bildung zum Durchbruch im Kanton Aargau verholfen hat.
Heute Vormittag hat das Initiativ-Komitee das Rückzugsschreiben an Frau Staatsschreiberin Vincenza Trivigno offiziell übergeben. Damit vollziehen die Jungfreisinnigen den logischen Schritt. Titus Meier, Grossrat: „Wenn es wie uns um die Sache geht, muss eine Initiative nicht um jeden Preis zur Abstimmung gebracht werden. Wir haben unser Ziel erreicht – und nur das zählt!“
Das Komitee und die Jungfreisinnigen sind sich sicher, dass die politische Bildung ohne diese Initiative auch im neuen Aargauer Lehrplan keinen Platz gehabt hätte. Stefan Huwyler, Grossrat: „Nach Einreichen der Initiative konnte nicht mit diesem Resultat gerechnet werden. Wir mussten stets dranbleiben und viele Gespräche im Hintergrund führen.“
Die Jungfreisinnigen haben damit bewiesen, dass sie als politische Kraft im Kanton Aargau nicht nur ernst zu nehmen und initiativfähig sind, sondern ihren Anliegen auch zum Durchbruch verhelfen können. Norbert Stichert, Präsident als die Initiative gestartet wurde: „Als wir das Projekt starteten, hofften wir natürlich auf dessen Erfolg. Dass dieser schliesslich eingetroffen ist, stellt eine schöne Bestätigung dar.“