Aktuell

Der Aargau bekommt zwei neue Mittelschulen – Anträge der FDP für effizientere und günstigere Verfahren ohne Mehrheit

Der Grosse Rat hat zwei neue Mittelschulstandorte in das Aargauer Schulgesetz und den Richtplan aufgenommen. Bis 2040 sollen in Lenzburg und Windisch für je über 150 Millionen Franken neue Kapazitäten für die Mittelschülerinnen und Mittelschüler geschaffen werden.

Im Grossen Rat war das Vorhaben des Regierungsrats für zwei neue Mittelschulen in Lenzburg und Windisch unbestritten. Bereits in der ersten Beratung wurde die Anpassung des Schulgesetzes gutgeheissen. Damit wird der Kanton Aargau künftig nicht nur in Aarau, Baden, Wettingen, Wohlen, Zofingen und Stein, sondern neu auch in Lenzburg und Windisch Mittelschulen haben. Bis 2040 sollten sie erstellt werden.

Gesamtleistungs- statt Architekturwettbewerb wäre der richtige Weg
So unbestritten der Grundsatz war, so heftig wurde über die Investitionen und die beiden Verpflichtungskredite für die weitere Planung diskutiert. Im Aufgaben- und Finanzplan geht der Regierungsrat von gesamthaft über 700 Millionen Franken Investitionsvolumen für die Mittelschulen aus (Stein, Wohlen, Lenzburg, Windisch). Der Regierungsrat strebt wie in Stein einen offenen Architekturwettbewerb an und beantragte hierfür die notwendigen Kredite. Die FDP-Fraktion stellte einen Antrag auf Rückweisung und Prüfung eines Gesamtleistungswettbewerbs mit Totalunternehmerausschreibung.

Verfahren könnten beschleunigt und vergünstigt werden
Die FDP-Fraktion ist davon überzeugt, dass ein Gesamtleistungswettbewerb bei Schulbauten gegenüber einem Architekturwettbewerb viele Vorteile hat. Erstens hat der Bauherr die Zügel in der Hand und es kommt heraus, was bestellt wurde. Zweitens wird der Preis bei den Vergabekriterien höher gewichtet, was bei Investitionsvolumen von je 150 Mio. Franken durchaus relevant ist. Drittens gibt es einen fixen Preis, der nicht mehr ändert, es sei denn der Bauherr bestellt plötzlich mehr oder anders. Mit der Durchführung eines Gesamtleistungswettbewerbs braucht es schliesslich viertens nur einen Verpflichtungskredit statt deren zwei, was bei den langwierigen parlamentarischen Prozessen eine Verfahrensbeschleunigung bringen würde.

Mitte-Links will nichts von Prozessoptimierungen wissen
Wir brauchen keine Projekte, bei denen sich Architekten ein Denkmal setzen können, sondern wir brauchen Schulhäuser, die für die Lehrpersonen und Schülerinnen und Schüler funktional sind sowie im Unterhalt und Betrieb tiefe Kosten verursachen. Das Rad muss nicht bei jedem Standort neu erfunden werden. So kann ein Schulzimmer im ganzen Kanton genau gleich bestellt werden. Im Gesamtleistungswettbewerb setzen diese Vorgaben dann Planerteams unterschiedlich um, womit sie sich perfekt in die Umgebung einpassen lassen und jeder Mittelschule einen eigenen Touch verleihen. Die Mehrheit des Grossen Rats sah dies anders. Die Anträge der FDP-Fraktion wurden aufgrund geschlossener Reihen von Mitte-Links abgelehnt.

Bericht und Entwurf zur 2. Beratung

Jetzt teilen:

Weitere Beiträge

07.10.2024
Eigentum jetzt stärken

In der letzten und auch in der vorliegenden Ausgabe der Wohnwirtschaft finden Sie unsere Wahlempfehlungen für die Erneuerungswahlen des Grossen Rats. Diese sind allerdings nur ein kleines Mosaiksteinchen auf dem Weg, nicht nur Angriffe auf das Eigentum abzuwehren, sondern das Eigentum im Kanton Aargau zu stärken.

Mehr erfahren
02.09.2024
Richtungswahl für den Grossen Rat

Am 20. Oktober 2024 wählt das Aargauer Stimmvolk den Grossen Rat. Viele Bisherige, aber noch mehr Neue stellen sich der Wahl. Die vergangene Legislatur 2021–2024 hat gezeigt, wie eine parlamentarische Mitte-Links-Mehrheit die steuerliche Belastung, die Wohnkosten sowie die Vorschriftenflut für die Aargauer Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer ansteigen lässt.

Mehr erfahren