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Rede zum Nationalfeiertag in Hunzenschwil

Rede zum Nationalfeiertag in Hunzenschwil

Es gilt das gesprochene Wort.

Rede zum Nationalfeiertag in Hunzenschwil

Es gilt das gesprochene Wort.

Es gilt das gesprochene Wort


Liebi Honzeschwilerinne ond Honzeschwiler
Liebi Metbörgerinne ond Metbörger

Mini Heimet, das esch die Region: Do beni ufgwachse, do esch mini Familie dehei, do beni i d’Schuel, do hani mini erschte Frönde för s’Läbe kenne glehrt, do beni i de Vereine, do kenni d’Lüt, do kenni scho fascht jede Egge. Ond a dere Region liebi ich d’Traditione, wo pflegt wärde.

Dänke mer a die vele Jugendfescht, a wohl s’traditionsriichschte vom ganze Kanton, wo in Länzborg schtattfendet. Johr för Johr oder i eusne Gmeinde all paar Johr schtelle engagierti Lüt es Jugendfescht uf d’Bei. Mer feschte zäme, mer händ metenand Freud, mer verbende no höt vel Emotione met de Jugendfescht i eusere Chendheit.

Am Tag vorem Jugendfescht z’Länzborg hani im Gschäft z’Bärn verzellt, woni jetzt äne goh. A Zapfestreich. Zapfestreich? Jo, ond morn a s’Jugendfescht. Jugendfescht? Jo, ond denn am Nomitag esch es Manöver zwösche Kadette ond Freischare. Was möched ehr? Jo, das esch dänk s’gröschti ond iidröcklechschte Freiliechttheater vo de ganze Schwiiz. Ich ha metere Freud ond Vorfreud verzellt, dass mis Härz rechtig ufblüeht esch ond d’Neugier nach eusere Tradition be mine Arbetskolleginne ond -kollege agschtege esch.

Grad de fahneflöchtige Zörcherinne ond Zörcher, wo sech weschtwärts verschobe händ ond jetzt i eusere Region läbe, chöne mer definitiv vor mache, was es rechtigs Fescht esch – ned meteme brönnende Schneemaa, sondern enere brönnende Borg ond de Chlapf vom Böög esch gägeöber em Schlossmanöver uf de Schötzi schlecht Nasewasser. Ned z’vergässe, dass Kadetinne ond Flentewiiber döfe metmache ond ned nome döfe am Schtrosserand schtoh ond Blüemli a d’Ehregescht abgeh.

Oder nähme mer d’Tradition vom Geislechlöpfe. En grossartigi Sach, wo mech scho as Chend emmer fasziniert het – ich muess allerdengs säge, dass ich s’Chlöpfe öberhaupt ned cha. Lüt wo zueziehnd händ kei Ahnig, was das esch, verschrecke z’erscht, möched denne aber meischtens met. Ond es get halt emmer Lüt, wo met Onverschtändnis reagiere. Das muess ich ehne z’Honzeschwiil jo ned erkläre. Aber eis esch secher: Be mer esch d’Nacht uf de Chlausdonnschtig emmer en bsondrigi. Es esch nämlech die einzig Nacht im Wenter, woni s’Fänschter offe ha, wöli vo de Geisle chlöpfende Chend möcht gweckt wärde. Das esch Musig i de Ohre!

Das send nor zwöi vo ganz wechtige Traditione i eusere Region, i eusere Heimet. Ond mer alli send aghalte, dene Traditione Sorg z’träge. Si send de Kitt i eusere Gsellschaft – sie verbende, sie schtefte Identität, sie erlaube eus absiits vom Alltag iiztauche i fascht chli en Traum-Wält, es Väntil, ond en Ort, en Gsennig, wo mer eus begägne, ond sie send näbe de Vereine die beschtig Glägeheit, Mönsche i eusere Heimet z’integriere. Ich rede do ned mol nor vo Mönsche, wo useme frömde Land zo eus cho send, sondern au veli Schwiizer, wo zo eus ziehnd.

Sälbscht Traditione send aber ned eifach so wie sie send. Au sie müemer schtändig wiiterentweckle. So esch zwar bem Freischaremanöver emmer klar wer gönnt. Aber au die Tradition het neui Impuls bruucht: z’erscht d’Schuelmeitli, wo set em Johr 2000 als Kadetinne döfe metmache. Ond denn d’Fraue, wo be de welde Horde sogar bewaffnet händ döfe i d’Schlacht zieh. Vor 20 Johr wär das no ondänkbar gsi!

Traditione send wechtig ond mer müend si au emmer wiiterentweckle, neu verschtoh, si au es Schtöck wiit de Gsellschaft aapasse – aber nie döfe mer si uufgeh. Ond so, wie mer’s met eusne Traditione halte, sötte mer au i politische Froge dänke. Eusi Heimet esch ned eifach wie si esch. Si esch ned eifach worde wie si esch. Ond si bliibt ned eifach wie si esch.

De Schwiizerinne ond Schwiizer goht’s gemäss de Neue Zörcher Ziitig so guet wie no nie: Meh Gäld, meh Freiziit, meh Ruum – au wenn gwössi Politikerinne ond Politiker eus öppis anders wänd iirede. Was esch, esch guet. Was chönnt si, cha aber au guet si.

Ich verschtoh mini Uufgab als Ehri Verträterin im Grosse Rot so, dass ich mech emmer sött froge, öb öppis en Apassig bruucht, öb öppis Neus velecht sogar no besser wär als das, wo mer händ, öb das wo mer händ no effiziänt esch, öb die hötigi Gsellschaft ned anderi Bedörfnis het als wo me öppis iigfüehrt het?

Ich dänke a d’Schtrukture vo eusem Gsondheitswäse: Vor öber 100 Johr send im Kanton Aargau fascht i jedem Bezerk Schpetöler bout worde. Dannzumal send d’Mönsche nonig so mobil gsi wie höt. Auto send erscht schpöter ufcho, geschwige denn en Helikopter, wo ennerhalb vo es paar wenige Minute de ganzi Kanton cha abdecke. De domolig Schtand vo de Medizin het’s erforderet, dass d’Patientinne ond Patiente länger händ müesse im Schpetal bliibe.

Höt esch das ganz andersch: De medizinisch Fortschrett erlaubt’s, dass veli Patiente no am gliiche Tag chönned hei go, aso gar ned müend im Schpetal öbernachte. Das esch ned nor choschtegönschtiger, nei, es entschprecht au i de meischte Fäll em Bedörfnis, am Obe weder hei zo de Familie chönne zgoh.

Wenn send Sie s’letscht mol uf Basel a en Fuessballmatch, uf Zöri i d’Opere oder an Vierwaldstätter-See öppis feins go Ässe? Oder wer vo Ehne pändlet jede Tag vo Honzeschwiil uf Zöri oder Bärn zom go schaffe? Mer send doch alli gärn bereit, en grössere Wäg uf eus z’neh, wenn mer eusne Hobbies noche göhnd, oder zom Gäld verdiene. Werom send mer denn ned bereit, för Euses wechtigschte Guet, eusi Gsondheit, au en Wäg uf eus z’neh?

Wenn das so esch, werom get’s denn en Ufschrei, wenn es chliises Schpetal zue goht? Es entschprecht jo nöm eusne Bedörfnis? Werom öppis alts ned uufgeh ond dor öppis Neus ersetze, wo eus höt meh brengt? Es Tagesambulatorium biischpelswiis, wo sech mehreri Ärzt, Physiotherapeute, Apitheker ond anderi Gsondheitsbrüef zämetüend ond för en gueti Grondversorgig luege? Demet nor die wörklech schwere Fäll ines grosses Schpetal müend?

Oder näme mer no öppis vo de nationale Politebeni: S’Arbetsrächt schriibt eus höt vor, dass mer d’Arbet ennerhalb vo 14 Schtond am Tag müend erledige. Au das entschprecht nöm de Bedörfnis vo de hötige Gsellschaft, wo mer i velne, natürlech lang ned i allne Brüef, d’Möglechkeit vo Homeoffice ond do demet d’Veriibarkeit vo Familie, Bruef ond gsellschaftlechem Engagement hätte.

Grad jongi Müetter chönned ned frei en Tag gschtalte. So zom Biischpel am 7i am Morge rasch die erschte Mails checke ond beantworte, denne d’Chend wecke ond i d’Schuel schecke, nochhär de Tag met Familie ond Schaffe gschtalte, d’Chend am Obe is Fuessballtraining begleite ond sobald si im Bett send nomol bes am 10i schaffe. Si döfed ab em 9i nüt meh för s’Gschäft mache. Das esch doch völlig absurd ond entschrpecht nöm de höttige Bedörfnis vo so velne jonge bruefsätige Lüt. Drom get’s d’Idee, dass d’Arbet amene Tag ennerhalb vo 17 Schtond söll döfe erledigt wärde. Das wörd ned nor d’Veriibarkeit vo Familie ond Bruef, sondern au vo Milizpolitik ond Bruef massiv erhöche.

Öber settig Froge ond möglichi Lösige dänk ich emmer weder noche, denn ich möcht eusi Heimet wiiterentweckle. So, wie mer au Traditione tüend wiiterentweckle.

Das heisst ned, dass alles, was höt esch, schlächt esch. Das heisst au ned, dass ich alles möcht öber de Huufe rüehre. Aber dete, wo alts ebe erwesenermasse nöm bewährt ond s’bescht esch, müemmer doch de Muet ha ond öppis verändere, demet eusi Heimet au en läbenswärti Heimet för eusi Nachkomme bliibt. Aber mängisch werd me bereits glyncht ond als Landesverräterin bezeichnet, wenn me sech scho nor getraut, do dröber noche z’dänke.

Ich wönsche Ehne no en schöne 1. Auguscht ond jetzt trenke mer eis uf eusi Heimet. Danke Schwiiz, danke Ehne!

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