Neobiota sind Pflanzen (Neophyten) und Tiere (Neozoen), die nach 1492 absichtlich oder versehentlich nach Europa gebracht wurden. Auch die Kartoffel ist in diesem Sinne ein Neophyt, es gibt aber Tiere und Pflanzen, die sich hier aufgrund fehlender natürlicher Feinde und Krankheiten besonders schnell ausbreiten und gefährden die einheimische Artenvielfalt, beeinträchtigen ganze Ökosysteme oder verursachen Probleme auf den landwirtschaftlichen Nutzflächen. Diese sogenannt "invasiven" Neobiota sind ein Problem und sollten aktiv bekämpft werden.
Programm über sechs Jahre
Die bisherige Bekämpfung der invasiven Neobiota erfolgte im Kanton Aargau eher punktuell und unkoordiniert, deshalb sollte die bestehende Neobiota-Strategie des Kantons künftig koordiniert umgesetzt und mit mehr Mitteln zur Umsetzung der Massnahmen alimentiert werden, damit die Bekämpfung flächendeckend erfolgen kann. Der Grosse Rat hat deshalb rund 14.5 Millionen Franken für sechs Jahre gesprochen.
Der FDP war es bereits in der Kommissionsberatung ein Anliegen, dass die Bekämpfung insbesondere der Neophyten von unten – aus den Gemeinden – wachsen muss. Es soll verhindert werden, dass der Kanton von oben Massnahmen definiert und Drittunternehmen mit Leistungsaufträgen beauftragt, obwohl die Gemeinden bereits aktiv sind. Gewisse Kommunen möchten die Bekämpfung eventuell selbst organisieren und hierfür das Bauamt, eine Freiwilligengruppe, einen Verein oder die Landwirte beauftragen möchte.
Aktuell
Kredit für die Neobiota-Bekämpfung – Mehr Geld für die Erhaltung der Artenvielfalt
Der Grosse Rat hat deutlich einem Kredit in Höhe von rund 14.5 Millionen Franken zugestimmt, welcher über sechs Jahre eine flächendeckende Bekämpfung der invasiven Neobiota ermöglichen soll. Schwerpunkt der nun startenden, flächendeckenden Neophyten-Bekämpfung liegt bei den Naturschutzgebieten von nationaler und kantonaler Bedeutung, Magerwiesen, ehemaligen Steinbrüchen, Pionierauen sowie Wäldern.