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Neuauflage kantonales Energiegesetz

Neuauflage kantonales Energiegesetz

Nun ist die Neuauflage des kantonalen Energiegesetzes angekündigt. Im Mai wird der Regierungsrat die Anhörung starten. Der HEV Aargau wird sich dann mit den Details der Vorlage auseinandersetzen und eine Haltung zu den vorgeschlagenen Massnahmen definieren müssen. Interessant im Zusammenhang mit der Energiepolitik sind ja meist Zahlen, die das eine oder andere beweisen sollen.

 In den letzten Jahren hat sich ein wahres «Bashing» gegenüber den Hauseigentümerinnen und Hauseigentümern eingestellt. Wir würden zu langsam vorwärts machen, uns weigern, energetische Sanierungen vorzunehmen oder Ölheizungen durch Ölheizungen ersetzen.

Als vermeintlicher Beweis für diese Unterstellung zitiert die kantonale Verwaltung jeweils eine Studie aus der Stadt Zürich. Dort hätten die Gebäudeeigentümerinnen und Gebäudeeigentümer bei einem Heizungsersatz in 84% der Fälle eine Gas- oder Ölheizung wieder durch ein fossiles Heizsystem ersetzt. Es kann doch nicht ernsthaft eine Studie der Stadt Zürich zum angeblichen Beweis der Notwendigkeit für politische Massnahmen im ländlichen Kanton Aargau herangezogen werden.

Eine Umstellung von Gas oder Öl auf bspw. eine Wärmepumpe ist aufgrund des Platzbedarfs und der Lärmschutzvorschriften in einer dicht bebauten Stadt ungleich schwieriger zu realisieren. Ich bin deshalb fest davon überzeugt, dass die «Wechselrate» auf ein erneuerbares Wärmesystem im Kanton Aargau massiv höher ist. Das zeigt mir auch meine Erfahrung auf Gemeindeebene. Es findet kaum einmal ein Heizungsersatz fossil zu fossil statt.

Die kantonale Verwaltung könnte sich auch ihre eigene Energiestatistik genau anschauen statt stadtzürcherische Studien zu zitieren, aber dann lässt sich halt die eingangs genannte Mär nicht aufrechterhalten. Der Grosse Rat hat im Jahr 2015 u.a. folgendes Ziel verabschiedet: «Der Anteil an fossiler Energie im Gebäudebereich soll bis 2035 auf 50% gegenüber 2010 begrenzt werden.» (Strategie energieAARGAU, S.44)

Ein Blick in die Energiestatistik zeigt, dass der definierte Absenkpfad, der sich aus dem Ziel 2035 ergibt, weit unterschritten wird. Bis Ende 2020 hätte ein Wert von -20% erreicht werden müssen. In Tat und Wahrheit wurde der Verbrauch bereits um 34.2% gegenüber 2010 reduziert. Wenn wir aufgrund des Bevölkerungswachstums die Reduktion pro Kopf anschauen, dann betrug diese Ende 2020 sogar 41.9%.

Wir Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer sind entgegen aller Behauptungen auf Kurs. Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst. Weitere Anstrengungen sind notwendig. Ich werde mich aber im Grossen Rat auf jeden Fall gegen die immer wiederkehrende Behauptung wehren, wonach wir Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer zu langsam vorwärts machen würden.

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