Aktuell

Ja zur Richtplananpassung Hirschthal: Ein starkes Zeichen für den Wirtschaftsstandort Aargau

Die Gemeinde Hirschthal ist aktuell an der Gesamtrevision der Nutzungsplanung. Dabei sieht sie vor, die bestehende Gewerbezone um rund 2.5 ha im Gebiet „Neumatte“ zu erweitern. Diese „Neumatte“ liegt heute innerhalb des Siedlungstrenngürtels zwischen Hirschthal und Holziken an der Suhrentalstrasse. Der Grosse Rat musste darüber befinden, ob dieser Siedlungstrenngürtel und die entsprechende sehr gute Fruchtfolgefläche zu Gunsten des einheimischen Gewerbes reduziert werden soll. Der Grosse Rat entschied sich schliesslich mit 107 zu 26 Stimmen deutlich für eine Reduktion und damit für das einheimische Gewerbe.

Die drei bereits heute in Hirschthal ansässigen Unternehmen Pfiffner Messwandler, Jungheinrich und Meier Gartenbau haben an ihren heutigen Standorten keine Entwicklungsmöglichkeiten mehr. Deshalb plant die Gemeinde Hirschthal die Erweiterung der Gewerbezone im Gebiet „Neumatte“, um diesen drei Unternehmen eine Zukunft am Standort Hirschthal zu ermöglichen.

Interessensabwägung zu Gunsten der Unternehmen

Das Gebiet „Neumatte“ liegt im Siedlungstrenngürtel zwischen Hirschthal und Holziken und betrifft sehr gute Fruchtfolgeflächen. Entsprechend musste der Grosse Rat darüber befinden, ob zu Gunsten der Unternehmen und für deren Entwicklungsmöglichkeiten der Siedlungstrenngürtel und die Fruchtfolgeflächen reduziert werden sollen.

Es war allen klar: Es geht um eine Abwägung von unterschiedlichen Interessen. Auf der einen Seite die Interessen an der Freihaltefläche, dem Siedlungstrenngürtel, und der sehr guten Fruchtfolgeflächen. Auf der anderen Seite die Interessen am Unternehmens- und Wirtschaftsstandort Aargau, an wertschöpfungsintensiven Unternehmen, welche bereits heute am Standort ansässig sind.

Kritik an diesem Vorhaben wurde laut, weil neben der „Neumatte“ auch die „Surematte“ aus raumplanerischer Sicht geeginet gewesen wäre und damit den Zielen des Raumplanungsgesetzes eher entsprochen worden wäre. Sowohl die Gemeinde wie auch die Unternehmen konnten aber der Kommission UBV und dem Grossen Rat plausibel darlegen, dass die „Surematte“ aus verschiedenen Gründen keine wirkliche Alternative sei.

Zur Kompensation der Einzonung „Neumatte“ steuert der Regionalplanungsverband Suhrental Flächen aus dem „regionalen Topf“ von Baulandreserven bei, die Gemeinde Hirschthal schlägt verschiedene Auszonungen im eigenen Siedlungsgebiet vor. Zudem haben die drei betroffenen Unternehmen durch Abtausch von Flächen untereinander dafür gesorgt, dass der Flächenbedarf in der „Neumatte“ deutlich reduziert werden konnte. Dies zeigt, dass sowohl die Region, als auch die Gemeinde und die betroffenen Unternehmen selbst grosse Anstrengungen unternommen haben, um das Vorhaben auch raumplanerisch zu optimieren.

Ein starkes Zeichen für den Unternehmensstandort Aargau

Der Grosse Rat hat schliesslich unter Abwägung der verschiedenen Interessen der Richtplananpassung mit 107 zu 26 zugestimmt. Lediglich die Grünliberalen lehnten die Anpassung ab. In allen anderen Fraktionen gab es Stimmen, welche die Interessenabwägung zu Gunsten von Natur und Umwelt gemacht haben, aber sie blieben deutlich in der Minderheit und in allen Fraktionen – selbst bei den Grünen und der SP – obsiegte die Haltung, dass diese Reduktion des Siedlungstrenngürtels in Kauf genommen werden kann, zumal zwischen Hirschthal und Holziken kein eigentlicher Siedlungstrenngürtel mehr erkennbar ist.

Der Grosse Rat setzt mit diesem Entscheid ein starkes Zeichen für den Wirtschafts- und Unternehmensstandort Aargau. Die Unternehmen in Hirschthal brauchen Planungs- und Rechtssicherheit, damit sie im Aargau weiterhin investieren und ihre Zukunft hier planen. Gerade jetzt, nach der Ankündigung von GE von letzter Woche, wäre es ein falsches Zeichen der Politik gewesen, nicht an unsere Unternehmen zu glauben und ihnen diese Entwicklungsmöglichkeit zu bieten.

Jetzt teilen:

Weitere Beiträge

02.04.2024
Herzlichen Dank Andreas Senn!

Im Mai 2012 lernte ich den damaligen Ratskollegen im Grossen Rat, Grossrat Andreas Senn, kennen. Seine ruhige, besonnene, stets sachliche Art und die Tatsache, dass er immer sehr gut informiert war, hat mich von Anfang an sehr beeindruckt. An eine Szene im Grossen Rat kann ich mich so gut erinnern, wie wenn es gestern gewesen wäre.

Mehr erfahren
12.03.2024
Lenzburg und Windisch sollen eine Mittelschule erhalten

Der Grosse Rat genehmigte in erster Lesung eine Änderung im Schulgesetz, wonach neu Lenzburg und Windisch ebenfalls Standorte für Mittelschulen sein sollen. Im Planungsbericht «Aargauer Mittelschulen: Entwicklungsstrategie 2045» aus dem Jahr 2019 rechnete der Regierungsrat noch mit einem zusätzlichen Standort. Die FDP-Fraktion hat sich vergebens im Rat dafür eingesetzt, dass einerseits die gymnasiale Maturitätsquote nicht ansteigen soll und andererseits eine gestaffelte Realisierung anzustreben sei.

Mehr erfahren